Die erste Woche hier in der Klinik war in Sachen Schlaf eine echte Herausforderung. Ich habe kaum ein Auge zugetan, ständig lag ich wach, mein Kopf voll mit Gedanken. Mittlerweile klappt das Einschlafen besser – meistens zumindest. Doch dann gibt es Nächte wie diese Woche, in denen es einfach nicht funktionieren will.
In solchen Momenten vermisse ich ein Einzelzimmer besonders. Zwar versuche ich immer noch, irgendwie ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, aber wenn das nicht gelingt, schnappe ich mir ein Buch oder setze mich an den Laptop. Letzteres ist in einem Zweibettzimmer jedoch nicht ganz so einfach: Meine Zimmernachbarin reagiert empfindlich auf Licht und Geräusche. Also ist es für mich zur Routine geworden, mich leise aus dem Zimmer zu schleichen und im Aufenthaltsraum weiterzumachen – lesend, tippend, wartend auf Ruhe im Kopf.
Manche Nächte, wie die von Montag auf Dienstag, lassen sich nicht greifen. Ich weiß dann einfach nicht, was mich wachhält. Und dann gibt es Nächte wie die letzte – da ist es ganz klar. Ich bin ein Mensch, der an Routinen hängt. Wenn jemand, der mir wichtig ist, sich plötzlich länger nicht meldet – gerade abends nicht auf eine „Gute Nacht“-Nachricht reagiert – dann bringt mich das aus dem Gleichgewicht. Nicht, weil ich denke, etwas falsch gemacht zu haben. Sondern weil ich mich frage, ob der Person etwas passiert ist. Diese Sorgen lassen mich nicht schlafen. Und so war meine Nacht um 3:30 Uhr nach gerade mal zweieinhalb Stunden endgültig vorbei.
Ich weiß, wie wichtig Schlaf für meine Genesung ist. Ich habe sogar die Möglichkeit, bei Bedarf Schlafmittel zu bekommen – nur bringen die mir wenig, wenn ich gar nicht erst müde werde. Zwar helfen sie beim Durchschlafen, aber eben nicht beim Einschlafen. Und ja, vielleicht ist mein Koffeinkonsum nicht gerade hilfreich. Aber ohne Kaffee oder Energy bin ich irgendwann unausstehlich – und das möchte ich wirklich niemandem antun.
Gerade hoffe ich einfach, dass die kommenden Nächte wieder besser werden. Dass ich mehr schlafe – oder zumindest nachts schlafe – und tagsüber wieder mehr mitbekomme. Ob das klappt, wird sich zeigen. Bis dahin versuche ich es vielleicht doch mal mit Tee statt Kaffee. Ein Anfang ist ein Anfang.