Gute Tage – schlechte Tage

In der Klinik war für mich heute kein guter Tag. Ich habe von gestern auf heute schlecht geschlafen und die halbe Nacht geweint auf Grund von Zukunftsängsten. Es fällt mir schon den gesamten Tag schwer einfach im Jetzt zu bleiben und mich auf mich zu konzentrieren. Nicht auf die Sorgen um meine Zukunft, sondern was mein Körper jetzt im Moment benötigt.

Obwohl die guten Tage überwogen haben in letzter Zeit machen mir die schlechten Tage mehr zu schaffen. Ich schaffe es mich auf die guten Tage zu fokussieren, so lange bis ich alleine bin. Ich kann aktuell einfach nicht alleine sein. Solange ich unter Menschen bin ist alles fine, doch kaum bin ich alleine kommen die Gedanken hoch und ich bekomme Panik. Was wenn ich dem Druck nicht standhalten kann? Doch warum setze ich mich selbst überhaupt so unter Druck?

Ich habe das Gefühl, dass ich unproduktiv bin, weil ich mich auf nichts konzentrieren kann… Ich kann gerade nicht lesen, das Schreiben fällt mir schwer und auch die Aufmerksamkeit bei anderen Personen zu belassen ist sehr schwierig. Ich schaffe es nicht einmal mir selbst die Aufmerksamkeit zu schenken, die mein Körper und Geist benötigen, da ist es dann umso schwerer diese Anderen zu geben.

Doch was wichtig ist, auch wenn es nicht leicht ist zu verinnerlichen: Es ist okay. Es ist okay, dass es mir auch mal nicht gut geht. Es ist okay auch mal einen Tag lang keine Kraft zu haben. Die Therapien rauben einem genug Kraft, da hat man einfach manchmal Tage an denen man sich zu schwach fühlt etwas zu tun. Tage an denen der Körper vielleicht auch nur schlafen will.

Es ist okay auch mal seinen Freunden abzusagen, weil man gerade keine Kapazität hat. Das bedeutet noch lange nicht, dass man selbst keine Lust auf die Freunde hätte. Doch manchmal ist es einfach schon anstrengend genug zu atmen, da muss man dann nicht auch noch reden.

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